Johannes Roscelin von Compiègne (ca. 1050 – ca. 1124)

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Johannes Roscelin von Compiègne (* um 1050 in Compiègne; † um 1124) war ein französischer Mönch, der Lehrer Peter Abaelards, Philosoph und Theologe. Er war Mitbegründer und Vertreter des extremen Nominalismus.

Nach Roscelin von Compiègne existieren nur Gegenstände und Individuen, die mit Sinnesorganen wahrgenommen werden können. Im Gegensatz dazu gibt es die Allgemeinbegriffe (Namen bzw. Bezeichnungen, die die Menschen einer bestimmter Gesamtheit ähnlicher Einzelgegenstände geben), die keine Realität haben.

Die Trinität, die Einheit der drei Personen Gottes in dem Wesen Gott, wandelte er in ein Aggregat von drei Substanzen und wurde so zum Verfechter eines Tritheismus. Die Kirche sah in dieser Lehre eine Gefahr für das christliche Dogma von der Heiligen Dreieinigkeit, weshalb Roscelin von Compiègne seine Lehre widerrufen musste.