Gertrude Elizabeth Margaret Anscombe (* 18. März 1919 in Limerick, Irland; † 5. Januar 2001 in Cambridge) war eine Schülerin Wittgensteins und britische Philosophin, die wichtige Beiträge zur Handlungstheorie sowie Tugendethik leistete.
Im Mittelpunkt ihrer Arbeiten steht die Analyse der Begriffe Absicht und Absichtlichkeit. Sie nahm den aristotelischen Vorschlag des praktischen Syllogismus zur teleologischen Erklärung der Handlung wieder auf und eröffnete somit ein Feld zur Reflexion über das menschliche Handeln, das von Philosophen wie von Wright, Donald Davidson und Georg Meggle fortgesetzt wurde. Den Begriff der absichtlichen Handlung hat Anscombe auch in ihrer Analyse der moralischen Probleme, beispielsweise im Krieg oder in der Empfängnisverütung, verwendet.
In ihrer Einführung zu Wittgensteins Tractatus Logico-Philosophicus, An introduction to Wittgenstein’s Traktatus, analysierte sie den frühen Wittgenstein im Kontext seiner logischen Grundlagen. Im Vordergrund ihrer Untersuchung steht Wittgensteins Sprachtheorie sowie seine Methode, die Bedeutung einzelner Satzteile bzw. deren Fehlen aufzuzeigen.