Max Scheler (* 22. August 1874 in München; † 19. Mai 1928 in Frankfurt am Main) war ein deutscher Philosoph, Anthropologe und Soziologe.
Er betrachtete sich selbst als Phänomenologe, wobei er die Phänomenologie als eine Philosophie, die ihre Grundlage in einer Beschreibung des in der Erfahrung Gegebenen sucht, verstand. Später wendete sich Scheler aber vom phänomenologischen Programm hinaus und entwickelte eine religiös geprägte Philosophie, die ihn in die Nähe von Böhme, Baader, Schelling und Hegel führte.
Scheler glaubte, dass die Grundlage des Lebens nicht der Geist sei, sondern vielmehr eine Schicht irrationaler Triebe und Gefühle. Die lebensphilosophische These, dass die geistige Seite des Menschen ein bloßes Produkt von Trieben und Gefühlen sei, lehnte er jedoch ab. Der Geist habe seine eigene selbständige Seinsweise, die bewirke, dass der Mensch Person sein kann und sich als solche vom Tier unterscheidet.
Schelers Wirken war für die Entwicklung der philosophischen Anthropologie und der Wertphilosophie von großer Bedeutung.