Johann Friedrich Herbart (* 4. Mai 1776 in Oldenburg – † 14. August 1841 in Göttingen) war ein deutscher Pädagoge, Psychologe und Philosoph. Die moderne Pädagogik beruht maßgeblich auf seinem Wirken.
Für Herbart war die Bearbeitung der Begriffe das Kernelement der Philosophie. Die Logik verstand er als die Klärung und Ordnung von Begriffen. Psychologie und Logik sind strikt voneinander zu trennen. Die Logik betrachtet nicht die Vorstellung von etwas, sondern nur das Vorgestellte.
In der Metaphysik betrachtet man Begriffe, die aus der Erfahrung abgeleitet wurden. Solche Begriffe sind zum Beispiel Bewegung oder Eigenschaft. Da diese Begriffe kein greifbares Äquivalent in der Wirklichkeit haben, handelt es sich um Scheinbegriffe, die unvollständig sind und ergänzt werden müssen. Die Ergänzung erfolgt dadurch, dass man sie auf sich selbst bezieht.
Ästhetik und Ethik arbeiten ebenso mit Ergänzungen und ergänzen die Begriffe um Werturteile.
Auf psychologischer Ebene lehnte Johann Friedrich Herbart jede Form von Angeborenheit ab. Angeborenheit bedeutet an dieser Stelle, dass bestimmte Begriffe, Ideen oder Charakterzüge bereits im Moment der Geburt vorhanden sind.