Hans-Georg Gadamer (* 11. Februar 1900 in Marburg; † 13. März 2002 in Heidelberg) war ein deutscher Philosoph, der durch sein für die philosophische Hermeneutik grundlegendes Werk Wahrheit und Methode (1960) internationale Bekanntheit erlangte.
Nach seiner 1929 abgeschlossenen Habilitation bei Heidegger, lehrte er in Marburg, Kiel, Leipzig, Frankfurt und später in Heidelberg als Nachfolger von Karl Jaspers. In seinen Arbeiten griff er Gedanken des jungen Heideggers, Hegels dialektischer Philosophie und der Hermeneutik von Schleiermacher und Dilthey auf.
Laut Gadamer hängt das Verstehen unseres Selbst, der Welt und der Texte von unserem eigenen Deutungshorizont ab, der festlegt, welche Fragen wir überhaupt stellen, welche Grundbegriffe wir verwenden und von welchen Voraussetzungen wir ausgehen können.