Karl Raimund Popper (1902 – 1994)

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Sir Karl Raimund Popper (* 28. Juli 1902 in Wien; † 17. September 1994 in London) war ein österreichisch-britischer Philosoph, Soziologe und Wissenschaftstheoretiker.

Mit seinen Arbeiten zur Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie, Sozial- und Geschichtsphilosophie sowie zur politischen Philosophie begründete er den kritischen Rationalismus .

Zu seinen wichtigsten Werken gehört die Schrift Logik der Forschung (1934), in dem er postuliert, dass Alles Wissen vorläufig sei und dass wissenschaftlicher Fortschritt dadurch geschehe, dass bestimmte Theorien durch Experimente widerlegt werden. Weil wissenschaftliche Sätze niemals bewiesen werden können, sei das einzige Kriterium für die Wissenschaftlichkeit eines Satzes seine (prinzipielle) Falsifizierbarkeit. Neben dem „Falsifikationismus“ ist ein starker „Indeterminismus“ der wichtigste Bestandteil von Poppers Weltsicht.

In Poppers gesellschaftstheoretischem Hauptwerk The Open Society and Its Enemies (dt. Die offene Gesellschaft und ihre Feinde) von 1945 kritisiert er die Gedankenmodellen von Platon, Hegel und Marx und entwirft die Idee einer Offenen Gesellschaft, die pluralistisch ist und sich stetig fortentwickelt. Er schlug eine pluralistische Position vor, welche drei Welten voneinander unterscheidet:

  1. Welt 1, das ist die physikalische Welt
  2. Welt 2, die Welt des Bewusstseins
  3. Welt 3, die Welt der geistigen Gehalte

Popper entfachte den Positivismusstreit in der deutschen Soziologie und prägte den Begriff vom liberalen Rasiermesser.