Jakob Böhme (* 1575 in Alt-Seidenberg bei Görlitz; † 17. November 1624 in Görlitz) war ein deutscher Mystiker, Philosoph und christlicher Theosoph.
Schon früh griff der Sohn einer Bauernfamilie mystische und alchimistische Gedanken auf, las die Schriften von Kaspar Schwenckfeld und wurde auch von paracelsischen Ideen beeinflußt. 1612 begann Böhme mit der Niederschrift seines Werkes Morgenröte im Aufgang, was zu einem Schreibverbot und der Verfolgung durch orthodoxe Lutheraner führte.
Seine Grundidee war die der absoluten göttlichen Einheit, in der alle Gegensätze vermittelt sind, woraus Böhme eine spekulative Lehre über den inneren Zusammenhang von Gegensätzen entwickelte. Etwas könne nur durch etwas anderes offenbar werden. Ohne Licht gäbe es keine Dunkelheit, ohne Gutes nichts Böses usw. Nach Böhm bestehe die Wirklichkeit zwar aus Gegensätzen und sei doch Eines, weil die Gegensätze zusammengehören. In diesem Sinne versuchte Böhme das Negative bzw. Böse von Gott her zu begreifen.
Mit diesen Gedanken hat Böhme andere große Denker wie Goethe, F. von Baader, Schelling und Hegel beeinflusst, der ihn den „ersten deutschen Philosophen“ nannte.